
Liebe Freunde,
zum Jahresende macht man sich für gewöhnlich Gedanken, zu dem was kommt und über das, was geschehen war. Dabei ist beides spekulativ und das nicht einmal gekonnt; denn wir bleiben innerhalb unseres Horizontes, sowohl in der Nachbetrachtung, als auch in der Vorausschau. 2020 – welch schöne Zahl – ist das beste Beispiel dafür, wie wenig wir eigentlich übersehen, und wie sehr wir uns übersehen lassen, indem wir anderen den Blick wie die Deutung für unser Leben überlassen. So taten wir es freilich zu jeder Zeit, egal auf welcher Stufe der vielen Lebenstreppen, die es gibt, wir standen.
Somit bleibt jeder gute Vorsatz fürs neue Jahre allenfalls ein reformistisches weiter so. Wer es indess besser machen möchte, sollte selbstreflektiert sein, nur dann vermag er zu erkennen, wo er gleich einem Esel trottet, oder wo er vom Geist beflügelt ist. Nur fragt mich nicht, welchen Geist ich meine. Es gibt ihrer abertausend umnachtete … und ich bin mir oft selbst nicht sicher, ob mein wahrer Geist nicht auch nur meinem Dünkel entfleuchte und mich narrte. Nur eines weiß ich, ich bin nicht der Herr meines Lebens, ich kann bestenfalls nur sein Lenker sein. – Das aber lasst Euch nicht aus der Hand nehmen.
In diesem Sinne Glück und Gesundheit für das dritte Jahrzehnt des neuen Jahrtausends – was für ein schönes Zahlengebirge …