Blickt man zurzeit in den Nachthimmel sieht man den Mond in etwa auf der Bahn, die die Sonne im Sommer beschreibt (großer Tagbogen); dagegen läuft die Sonne auf der sommerlichen Mondbahn (kleiner Tagbogen). Da die Mondscheibe in ihrer Größe in etwa der Sonnenscheibe entspricht, ist zumindest der volle Mond ein ihr entsprechendes Licht in der Dunkelheit. Diese Beobachtung fand wie so viele Himmelsbeobachtungen schon vor vielen Jahrtausenden Eingang in unsere Religionen. Als einander metaphysisch gleichwertige Gestirne verkörpert seitdem die Sonne das männliche und der Mond das weibliche Prinzip. Im Christentum vertritt die Jungfrau Maria die einstige Mondgöttin. Im auferstandenen Christus mag man die alte Sonnengottheit erkennen.
Jedenfalls sahen unsere Ahnen in der gleichen Größe von Sonne- und Mondscheibe keinen Zufall, sondern ein göttliches Zeichen. Weiterlesen